Vereinschronik

Vereinschronik
Schützenverein „Edelweiß“ Thannhausen
Erster Schützenverein Thannhausen

Vor dem ersten Weltkrieg 1914 bis 1918 wurde ein „Schützenverein Thannhausen“ ins Leben gerufen. Die Gründung dieses Vereines wurde nicht aufgezeichnet, ebenso die Anzahl der Mitglieder. Es gibt vom damaligen Schützenverein keinerlei Unterlagen, nur ein Gedenkblatt, in welchem an die im 1. Weltkrieg verstorbenen Vereinsmitglieder gedacht wird. Dieses Gedenkblatt, eingerahmt mit einem Holzrahmen und mit Glas abgedeckt, befindet sich in Privatbesitz.
Vorstandschaft des damaligen ersten Schützenvereins Thannhausen im Jahre 1919:
1. Schützenmeister Xaver Kratzer
2. Schützenmeister Johann Struller
Kassier Joseph Brandl
1. Beisitzer Stefan Klebl
2. Beisitzer Alois Kerl

Soweit den älteren Dorfbewohnern von Thannhausen dieser erste Schützenverein noch im Gedächtnis ist, soll es sich um einen „Zimmerstutzen-Schützenverein“ gehandelt haben. Es ist bekannt, dass die Schießübungen mit Zimmerstutzen außerhalb des Dorfes im Freien abgehalten wurden. Es soll sich auch noch eine Schützenscheibe aus dieser Zeit in Privatbesitz befinden, die leider bis heute „verschollen“ ist.
Die Auflösung dieses ersten Schützenvereins Thannhausen wurde nirgends dokumentiert. Da sich alle noch vorhandenen Utensilien des damaligen Vereins in privater Hand befinden, war bei der Grundsteinlegung des jetzigen Schützenvereins Edelweiß Thannhausen im Jahre 1963 von einer Existenz dieses ersten Schützenvereins Thannhausen nichts bekannt. Erst im Jahre 1973, nach unserer Fahnenweihe, offenbarte sich ein Dorfbewohner über sein im Besitz befindliches Gedenkblatt des ersten Schützenvereins Thannhausen.

1963/64

Der Geburtstag des jetzigen Schützenvereins Edelweiß Thannhausen fällt auf den 19. Februar 1963. Silvester Meyer übernahm hierzu die Initiative, um das Interesse an einem Schützenverein in einem entsprechenden Verein zu verwirklichen. So fanden sich 28 Männer und Burschen im Gasthaus Gerner ein, um sich von einem kompetenten Mann, dem damaligen 1. Schützenmeister der ?Birkhahn? Schützen zu Freystadt, Herr Konrad Hollweck, über das Wirken und die Zielsetzung eines Schützenvereins informieren zu lassen. Dass ihm dies überzeugend gelang, belegte die Tatsache, dass noch am selben Abend der Schützenverein Edelweiß Thannhausen gegründet und mit der sofortigen Wahl einer Vorstandschaft bestätigt wurde.

Diese Männer stellten sich der neuen Aufgabe im Schützenmeisteramt:
1. Schützenmeister Georg Forster, sen.
2. Schützenmeister Silvester Meyer
Schriftführer Josef Deß
Kassier Willibald Dorr, jun.
Gerätewart Mathias Hafner

So stand am Anfang dieser Entwicklung ein Mann, dessen Name untrennbar mit der Entstehung des Schützenvereins verbunden ist: Georg Forster sen. Mit unübertroffenem Idealismus und vollem persönlichem Engagement hat er sich in den Dienst der sich entwickelnden Gemeinschaft gestellt und das Vereinsleben mitgetragen.

Sofort nach der Vereinsgründung entwickelte der junge Verein ein reges Vereinsleben. Der Schießbetrieb wurde bis Juli 1963 im Buchnersaal aufgenommen, danach hatte man eine neue Schießanlage mit 4 Ständen im Keller des Vereinslokals Gerner zur Verfügung. Die schnell angeeigneten Kenntnisse im Umgang mit Sportwaffen ermöglichten, dass 1964 bereits der erste Schützenkönig gekürt werden konnte. Im gleichen Jahr nahm eine Mannschaft in der Schützenklasse am Rundenschießen des Gaues Altdorf-Neumarkt-Beilngries teil.

1972/73

Das Jahr 1972 stand bereits ganz im Zeichen des 10-jährigen Vereinsjubiläums. Bei der Jahreshauptversammlung am 4. März 1972 wurde der Beschluss gefasst, die geplanten Festivitäten mit einer Fahnenweihe zu verbinden. Im Oktober desselben Jahres wurde ein Festausschuss unter dem Vorsitz des 2. Schützenmeisters Alfred Klein bestellt und der Termin für das große Ereignis auf 14. und 15. Juli 1973 festgelegt. Die Patenschaft übernahm die Schützengesellschaft ?Birkhahn? Freystadt.
Getragen von uneigennütziger Solidarität sehr vieler Mitglieder wurde das erste überörtliche Fest vorbereitet und gefeiert. Aus diesem Anlass wurde vom Verein auch ein Pokalschießen auf Gauebene durchgeführt. Die Bilanz dieses ersten großen Zeltfestes im Ort mündet in die Feststellung auf zwei unvergessene schöne Tage zurückblicken zu können. Am 17.01.1972 wurde der Verein in das Vereinsregister beim Amtsgericht Neumarkt eingetragen.

1975/76

Im Jahre 1975 wurde dem Verein die Patenschaft zur Fahnenweihe des Schützenvereins Ebenried angetragen, welche selbstverständlich übernommen wurde.

Um den Anforderungen der wachsenden Zahl von aktiven Schützen und der sich daraus ergebenen Mannschaftsbildung gerecht zu werden, plante und begann man im Jahre 1975 mit dem Bau unserer heutigen Schießanlage, angegliedert an das Vereinslokal, mit 12 mobilen Luftgewehrständen. In völliger Eigenleistung wurde das Werk zur Durchführung gebracht. Verbunden mit einem Festgottesdienst und der Ehrung verdienter Mitglieder durch den 1. Gauschützenmeister Hans Martin Loos, wurde das Gemeinschaftswerk im Mai 1976 eingeweiht.

1979

Seit 1979 verbindet die Edelweißschützen eine echte Schützenfreundschaft mit der Zimmerstutzen-Schützengesellschaft ?Andreas Hofer? aus Hof. In regelmäßigen Abständen stattfindende gegenseitigen Besuche erhalten und fördern diese Verbindung. Als Höhepunkte aller bisherigen Treffen kann man unsere Teilnahme an der 90-Jahrfeier am 9.5.87 und an der 100-Jahrfeier vom 9. bis 11. Mai 97 bezeichnen. Das alljährliche Mitwirken unseres Vereins am traditionellen Schlappentag in Hof ist bereits zur Selbstverständlichkeit geworden.

1981

Seit 1981 besteht die Anerkennung der Gemeinnützigkeit des Vereins.

1985

Seit 1985 bietet der Verein jeden Montag während der Wintermonate die Möglichkeit zur sportlichen Betätigung. Unter der Leitung von Alfred Klein trifft man sich zur Gymnastik in der Schulturnhalle in Freystadt.

1987

Zum Mittelpunkt des Jahres 1987 wurde die Übernahme der Patenschaft zur Fahnenweihe des Schützenvereins ?Edelweiß? Sulzkirchen. Schon im Jahr zuvor hatten die Sulzkirchener Schützen einen entsprechenden Besuch, verbunden mit dem traditionellen Patenbitten, abgestattet.

1988

Bei der Jahreshauptversammlung im Jahre 1987 warf das 25jährige Vereinsjubiläum bereits seine Schatten voraus. Ein Festausschuss von 20 Mitgliedern unter der Leitung des 1. Schützenmeisters Alfred Klein, übernahm die Vorbereitungen des Festes. Man kam überein, dieses Fest drei Tage lang mit Zeltbetrieb an den Tagen vom 1. bis 3. Juli 1988 zu feiern. Für Aktivität an den Schießständen sorgte ein großes überregionales Pokal- und Preisschießen, das dem Fest vorausgegangen ist.

Mit einem Rockkonzert begannen am 1 .Juli 88 die Festlichkeiten. Am Sonntag, den 3. Juli nahmen über 80 Vereine am sehenswerten Schützenzug teil, der durch die Straßen von Thannhausen zog. Dieses Fest war einer der Höhepunkte in der relativ kurzen Vereinsgeschichte.

1992

Die Schießanlage wurde nach den vorgeschriebenen Regeln komplett umgebaut. Es wurden 10 elektrische Schießstände installiert.

1998

Der über 200 Mitglieder zählende stärkste Verein des Dorfes Thannhausen hat im Gau in schießsportlichen Leistungen einen hohen Stellenwert eingenommen. Es nehmen 6 Mannschaften in der Schützenklassen, eine Mannschaft in der Altersklasse und 2 Mannschaften in der Jugendklasse am Rundenschießen teil. Die 1. Mannschaft bestreitet ihre Wettkämpfe erstmals ab 1998 in der 1. Gauliga, die 2. und 3. Mannschaft in der 2. Gauliga, die 4. Mannschaft in der A-Klasse, die 5. und 6. Mannschaft in der B-Klasse, die Altersklasse in der 2. Gauliga , eine Jugendmannschaft in der 2. Gauliga und eine in der A-Klasse.

2003

Im Sommer 2003 wurde der Schießsaal vom Besitzer Herbert Höfele renoviert. Außerdem hat man das Nebenzimmer vergrößert und einen Computerraum angebaut. Es konnten 10 elektronische Schießstände eingebaut werden.

Im gleiche Jahr ist die 1. Mannschaft nach einem Relegationsschießen, erstmals in der Vereinsgeschichte, in die Bezirksliga 2 aufgestiegen.

Die alljährlichen Königsfeiern mit Fackelzug und Blaskapelle, die Vereinsausflüge und zahlreichen sonstigen gesellschaftlichen Veranstaltungen des Vereins sind aus unserem Dorf Thannhausen nicht mehr wegzudenken.